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Handverlesen: Stadtvisionen als obdachloser Mensch

Handverlesen, unserer neue große Kooperation mit Andererseits, hat begonnen! In unserem ersten Beitrag schauen wir uns das Thema Wohnungslosigkeit genauer an.

*Alternativlink zum Video: Handverlesen: Stadtvisionen als obdachloser Mensch – Youtube

 

Ursprünglicher Beitrag von Sebastian Gruber und Moritz Wildberger

 

In der Zeit, in der ich obdachlos war, waren Parks für mich der wichtigste Ort. In der Öffentlichkeit wird man immer blöd angesehen. Es gab kaum Orte, an denen ich mich zurückziehen konnte. Ein Ort, an dem ich fünf Minuten für mich gehabt hätte, wäre sehr wichtig gewesen.

Um das zu ändern wäre mein Vorschlag: man könnte alte Schulbusse in die Parkanlagen integrieren, da könnten wohnungslose Menschen untertags schlafen oder sich aufhalten wenn es draußen zu heiß wird. Solche Busse gibt es in England schon. Wie ein richtiges zu Hause für den Tag. Dazu würden kostenlose Safes gut passen. Also Schränke, die man versperren kann. Dann wäre man nicht den ganzen Tag mit mehreren Taschen unterwegs. Und dazu Duschmöglichkeiten für die Hygiene.  Diese Elemente würden für mich zu einem perfekten Park gehören.

In einer perfekten Straße stelle ich mir Sitzmöglichkeiten und einen kleinen Tisch vor. Dazu eine Handyladestation und freier WLAN-Zugang, weil ohne dem Gerät ist man eigentlich aufgeschmissen. Auf der Straße waren die öffentlichen Verkehrsmittel immer ein Thema für mich. Man hat ja kein Geld, aber muss auch manchmal zu Behörden, zum Amt oder zu Ärzt*innen. Also fährt man schwarz und häuft so Schulden an.

Ich fände es gut, wenn man anders damit umginge. Wenn man nachweislich in der Gruft oder in einer anderen Einrichtung für wohnungslose Menschen schläft, könnte das als Freifahrtschein gelten. Es gibt für obdachlose Menschen Sozialarbeiter*innen. Psycholog*innen wären für mich damals besonders wichtig gewesen. Denn das Leben auf der Straße schlägt dir auf die Psyche. Oder du lebst auf der Straße, weil es dir psychisch nicht gut geht.

Foto/Video Credits: Andererseits – Gabriel Gschaider / Gebärdenwelt
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