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Handverlesen: Stadtvisionen einer Mutter

Für Mütter tun sich oft Barrieren im Alltag auf. Ist der Lift groß genug? Gibt es eine Möglichkeit zum Stillen? Fragen, die sich Mütter fast jeden Tag stellen müssen. Denise erzählt, was für sie verbesserungswürdig in der Stadt ist.  

 

*Alternativlink zum Video: Youtube

 

Seit ich Mutter geworden bin, habe ich ein anderes Bewusstsein für die Umgebung – ich weiß, welche Dinge mich behindern und welche mir helfen. Einige Dinge sehe ich nun mit anderen Augen. Das IKEA-Cafe am Westbahnhof gefällt mir zum Beispiel seither sehr gut. Es gibt große Aufzüge, eine Möglichkeit zum Stillen und zum Wickeln. Die Tische im Kinderbereich sind groß, sodass ich den Kinderwagen dazu stellen kann. Und es gibt eine kleine Spielecke gleich daneben. Normalerweise sind Cafés, die extra für Kinder sind, oft teuer. Hier ist es günstig.

Was mir auch aufgefallen ist: Wickeltische befinden sich heutzutage noch meist auf der Damentoilette. Und oft übernehmen dann nur Frauen das Wickeln. Ich würde mir wünschen, dass es im Vorraum zu den Toiletten Wickeltische für alle gäbe. Ich kenne zum Beispiel auch das Angebot von Wickeltischen und Stillbereichen bei DM in Deutschland. Und diese sind für jedes Geschlecht zugänglich.

Wenn es dann noch Orte gibt, um zu stillen, ist es besonders praktisch. Viele möchten sich nicht nackt in der Öffentlichkeit zeigen. Und Kinder in einem bestimmten Alter werden leicht abgelenkt, weil sie mehr von ihrer Umwelt mitbekommen – so wie meine Alma gerade. Ich denke, dass solche Umstände Frauen dazu zwingen, in solchen Situationen mehr zu Hause zu bleiben.

Was mir in Wien sehr gut gefällt: Die Wiener Linien mit ihren niederflurigen Fahrzeugen, Bussen und U-Bahnen sind für meine Tochter Alma und mich gut geeignet. Zugreisen sind da schwieriger, da die Railjet-Waggons zu schmal für Kombi-Kinderwagen ausgelegt sind. Im ICE gibt es ein Kleinkindabteil mit Wickelmöglichkeiten und Spielsachen an der Wand.

Die Wiener Straßen sind für mich aber definitiv verbesserungswürdig: In einer für mich perfekten Stadt wären die Gehsteige breiter und alle paar Meter gäbe es Bänke. Es gäbe einen Spielplatz für Kinder und einen Brunnen zum Trinken und Waschen. Ein anderes lästiges Thema sind leider die Abstellplätze für Kinderwagen. In unserem Stiegenhaus wurde es verboten, aber auf der Straße ist es auch schwierig, den Wagen abzustellen, da er aus Stoff besteht und leicht gestohlen werden könnte.

Foto/Video Credits: Andererseits – Gabriel Gschaider / Gebärdenwelt
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